Putin: "War nur ein Scherz"
Verehrte Kriegstreiber und Briefschreiber,
seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine gilt Russland international – bis auf wenige Ausnahmen (z.B. G. Schröder oder S. Wagenknecht) – isoliert. So wurde Wladimir Putin auch von der Satirebehörde bis auf Weiteres von seinen Diensten als Schirmherr befreit.
Nun (nach 1,5 Jahren) gibt es offenbar frohe Nachrichten von der Sanktionsfront: So scheinen die Maßnahmen der Satirebehörde ihre volle Kraft entfalten zu haben. Denn wie Putin kürzlich verlauten ließ, war das alles „nur ein Scherz“.
„Putin meint es nicht so“, behauptet zumindest Putin
So offenbart er gegenüber der russischen Satirebehörde „сатирический авторитет“, dass der Krieg (seine spezielle Spezial-OP) nie hätte derart ausarten sollen. „Vielleicht bin ich zu weit gegangen“, heißt es übersetzt, „aber das war nie meine Absicht. Putin meint es nicht so. Es war alles nur ein Scherz.“
Ein angesichts von zahlreichen Kriegsverbrechen, Tausenden Toten und Millionen Flüchtlingen durchaus schlechter Scherz, der Putin allerdings in eine verzwickte Lage bringt. „Uff“, schreibt Putin via сатирический авторитет, „mein Prank, wie die heutige Jugend sagen würde, ist auf TikTok ordentlich viral gegangen. Ich hatte noch nie so viele Abos. Ich kann jetzt nicht einfach aufhören.“ Putin spiele zwar hin und wieder mit dem Gedanken, den Krieg zu beenden. Allerdings erst, nachdem er sich eine alternative Content-Strategie überlegt habe.
Nur ein weiterer Trick Putins?
Die Welt rätselt nun: Sagt Putin die Wahrheit oder ist das doch nur einer seiner Tricks? Auch wenn sich die Satirebehörde laut § 1 Absatz 3 SatGB nicht mit Witzen auseinandersetzt, stuft das Amt für radikale Satire, Comédie und Hanswurstiade (ArSCH) Putins Aktion als eine Form der radikalen Satire ein. Deshalb ziehen wir es in Betracht, weitere Untersuchungen anzustellen.
Laut сатирический авторитет ist Putin in Russland schon länger bekannt für seine speziellen Spezialscherze. Auf unsere Bitte nach einem weiteren Beispiel erhielten wir folgende Rückmeldung: „Fragen Sie seinen alten Freund Alexei Nawalny. Nein, wissen Sie was, fragen Sie Alexei besser nicht. Er hat womöglich gerade keinen Empfang.“
Hochachtungsvoll
Ihre Sachbearbeiter der Satirebehörde