SPY-Air: Wir bringen Ihre Gegner nach Belarus
Verehrte Spionage-Begeisterte, liebe Freunde des gepflegten Folterns,
zahlreiche Airlines fliegen Belarus nicht mehr an, weil der Journalist (mit dem unaussprechlichen russischen Namen) abgefangen und entführt worden ist. Nun hat sich eine neue Airline gegründet, die ihre Chance wittert: Spy-Air. Die russisch-belarussische Airline will künftig gezielt politische Gegner nach Belarus und Moskau bringen. „Wir sehen, dass der Bedarf an einem solchen Angebot da ist”, sagte Vlad Imirin, Gründer und CEO von Spy-Air. „Wenn Corona vorbei ist, wollen wir vollends durchstarten.” Die Satirebehörde kann dies nur ausdrücklich unterstützen.
Das Geschäftsmodell ist so simpel, wie es klingt: Im Auftrag des (bela)russischen Staates kidnappt die Airline politische Gegner, ungeliebte Journalisten und verhasste YouTuber, um sie über die Grenze zu bringen. Hier wird ihnen – nach einem erzwungenen Geständnis – der Prozess gemacht. „Das ist eine vollkommen saubere Sache”, so Imirin. „Wladimir Putin oder Lukaschenko könnten morgens anrufen und abends haben sie dann ihren politischen Gegner, gefesselt und geknebelt, vor sich sitzen”.
Andere Staaten fragen Gegner-Bring-Service an
Diesen Service lässt sich Spy-Air gut bezahlen – bis zu 50.000 Euro, je nach Relevanz des politischen Gegners. Auch an weiteren Diensten will die Airline künftig verdienen. „Interessierte Bürger können einen touristischen Flug bei uns buchen.” Auch Schulklassen oder Uni-Kurse sollen sich in der Zukunft eine solche „Spionage-Erlebnis-Reise”, wie Spy-Air sie auf ihrer Homepage nennt, buchen können.
Erst einmal will Imirin aber in andere Länder expandieren. „Schon jetzt erreichen uns Anfragen aus China, Nordkorea oder Venezuela”, erzählt der Airline-Chef. „Sogar aus den USA.” Vielleicht müsste die Airline erst einmal mit Partnern zusammen arbeiten, um die Nachfrage zu bedienen. „Spätestens Ende nächsten Jahres wollen wir zehn Ziele anfliegen – und dort Gegner abladen.”
Imirin hofft nur, dass die EU weiterhin kaum etwas gegen solche Praxen unternimmt. „Da bin ich zuversichtlich”, sagte er – und fügt hinzu: „Vielleicht können wir eine Von der Leyen ja irgendwann als Kundin gewinnen.”
Im tiefsten Entsetzen,
Ihre Sachbearbeiter der Satirebehörde