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Die Grünen: Satire – Alles ist drin. Von wegen!

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Wertgeschätzte Wähler,

kurz vor der Bundestagswahl möchte die Satirebehörde die großen Parteien genauer unter die Lupe nehmen. Klimaschutz, Corona-Politik, Steuerpläne – das interessiert die Medien; die Satirebehörde will hingegen wissen: Wie viel Satire können die Parteien?

Dafür schauen wir tief in das Wahlprogramm der jeweiligen Parteien. Darüber hinaus analysiert die Bundesanstalt für die landesweit öffentliche Digitalsatire (BlöD) die sozialen Netzwerke lautstarker Politiker, die den Satirespiegel der entsprechenden Partei wirksam beeinflussen.

Die satirischste Partei erhält vor der Bundestagswahl das Satiresiegel der Satirebehörde. Und wer weiß: Vielleicht entscheidet dieses Siegel letztendlich über das Wahlergebnis. In diesem Wahlkampf ist ja so ziemlich alles möglich.

Die Grünen

So. Wir sind bereit. Zwar nicht, weil Sie es sind. Aber trotzdem. Bereit für das Grünen-Wahlprogramm, das leider nur auf der Titelseite (und der letzten Seite) tatsächlich grün ist. Hier prangt auch der Titel: „Alles ist drin“. Die Sachbearbeiter sind gespannt.

Das Programm beginnt mit einer „Einladung“, wie es heißt. Die Sachbearbeiter haben sich schon gefreut (wir erhalten leider nur äußerst selten Einladungen, und dann auch nur, weil wir sonst mit einer Rüge drohen). Doch es handelt sich nicht um eine Einladung, etwa zur Wahlfeier, wie man vermuten könnte.

Tatsächlich laden die Grünen nur ein, zu wählen (am besten sie). Das ist schon ein kleines satirisches Lob wert.

Wahlprogramm der Grünen: Wenig Satirisches zu holen

Zurück zu den Fakten: Auf der satirischen Front bietet das Wahlprogramm der Grünen wenig Neues. Klar: Die Grünen wollen Natur, Umwelt und Klima schützen. So weit, so grün. Das kurze Wörtchen „CO2“ findet sich daher auch 39 Mal in ihrem Programm. Was der AfD der Islam, ist den Grünen das Kohlenstoffdioxid.

Anmerkung: Die Satirebehörde informiert, dass die Reduzierung von CO2 deutlich sympathischer ist als die des Islam.

Wir wollen Sie an der Stelle daher nicht mit langweiligen, komplizierten Details langweilen. Es reicht, wenn das die Grünen mit ihren Wählern machen. An vielen Stellen ist das Programm nur schwer nachzuvollziehen und liest sich eher wie eine Doktorarbeit (hoffentlich eine selbst verfasste …). Für eine Partei, der aber das Image eines Akademiker-Klientels anhängt, ist das nicht allzu verwunderlich. Hier lassen die Grünen wichtige Satirepunkte liegen.

Weitere Anmerkung: Die Satirebehörde rät, in möglichen Koalitionsverhandlungen mit der FDP nicht allzu schnell ihre Forderung aus dem Wahlprogramm „Schneller raus aus der Kohle“ zu stellen. Sonst bekommt Christian Lindner noch Schnappatmung – und kollabiert. Zudem lockt man mit solchen Sätzen nur Andreas „Andi“ Scheuer an. Der hat in seiner Zeit im Verkehrsministerium schließlich gelernt, wie man flott Kohle los wird. Und das nicht zu knapp.

Eine Idee der Grünen wollen wir Ihnen aber nicht vorenthalten: Mehrere Bundestagsabgeordnete schlugen jüngst vor, den Nachtzugverkehr auszubauen, damit man auch „mit dem Zug nach Mallorca“ komme. Tatsächlich eine Idee, die satirische Züge enthält. Besoffen und mit Schlagermucke lässt sich eine Verspätung oder ein Bahnstreik schließlich viel besser aushalten als nüchtern.

Hofreiter: Frise for Future

Widmen wir uns viel lieber den Figuren bei den Grünen: Hier schlummert ein deutlich größeres Satire-Potenzial als im Wahlprogramm. So zumindest die Hoffnung.

Robert Habeck, Anton Hofreiter oder Annalena Baerbock: Auf den ersten Blick bieten die Grünen-Politiker durch aus Satirematerial. Habeck, der viel sagt und wenig meint – und auf Instagram Christian Lindner und Heiko Maas Konkurrenz machen will. Hofreiter, der es offenbar für klimaschädlich hält, einen gescheiten Friseur aufzusuchen. Und selbstverständlich Baerbock, die ihren Lebenslauf geschönt hat und noch flott ein Buch veröffentlicht hat, es mit den Abschreib-Regeln aber nicht ganz so ernst nahm. Begründung für das Buch war übrigens: „Der Habeck hat auch einige geschrieben. Da musste ich nachziehen.“

Wenn wir ehrlich sind: Diese Satire wurde aber bereits schon oft gemacht. Besonders die Haarwitze über Hofreiter haben einen ganz schönen Bart. Einfallsreichtum auf satirischer Front kann man den Grünen nun wirklich nicht vorwerfen.

Fazit

Die Grünen bleiben ihrem Namen treu. Das macht sie natürlich ehrlich. Aber auch langweilig. Für die große Satire-Landung ist hier maximal was bei den Grünen-Politikern zu holen. Außer schönen Frisuren und schön(gefärbten) Lebensläufen haben sie aber ebenfalls wenig zu bieten. Von wegen „Alles ist drin“. Satirisch ist nur wenig zu holen.

Die Grünen sind insofern wie die FDP, nur eben nicht in Schwarz-Weiß. Denn das wäre sicher schlecht für die Umwelt und das Klima. Und die Frisur.

Hochachtungsvoll

Ihre Sachbearbeiter der Satirebehörde

Satireskala
2/5