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Die PARTEI: Ernsthafte Politik statt CDU-Klamauk

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Wertgeschätzte Wähler,

kurz vor der Bundestagswahl möchte die Satirebehörde die großen Parteien genauer unter die Lupe nehmen. Klimaschutz, Corona-Politik, Steuerpläne – das interessiert die Medien; die Satirebehörde will hingegen wissen: Wie viel Satire können die Parteien?

Dafür schauen wir tief in das Wahlprogramm der jeweiligen Parteien. Darüber hinaus analysiert die Bundesanstalt für die landesweit öffentliche Digitalsatire (BlöD) die sozialen Netzwerke lautstarker Politiker, die den Satirespiegel der entsprechenden Partei wirksam beeinflussen.

Die satirischste Partei erhält vor der Bundestagswahl das Satiresiegel der Satirebehörde. Und wer weiß: Vielleicht entscheidet dieses Siegel letztendlich über das Wahlergebnis. In diesem Wahlkampf ist ja so ziemlich alles möglich.

Die PARTEI

Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (kurz: PARTEI) hält, anders als die restlichen Parteien, die die Satirebehörde im Satiretest vorgestellt hat, kein Wahlprogramm auf ihrer Homepage zum Download. Das reduziert zum einen die Gefahr, sich unangenehme Viren herunterzuladen (davon haben wir wirklich genug). Zum anderen ist das ganze auch deutlich kapazitätsschonender. Das ist sehr gut!

Anders als die Grünen, die mit einer halben Doktorarbeit (ausnahmsweise nicht abgeschrieben, hoffentlich) daherkommen, verfasst die PARTEI ihr Wahlprogramm in Form von 24 knackigen Punkten. Den Rest findet man auf stilreichen Wahlplakaten in ganz Deutschland und Bayern. Um die Übersicht zu wahren, greifen wir uns nur einige der prägnantesten Punkte heraus.

Armut und echte Kriminalität bekämpfen

Die erste Forderung der Partei der PARTEI lautet: „Wirecard für alle“. Das klingt zunächst sehr sinnvoll. Allerdings merkt die Satirebehörde an, dass dafür eine Koalition mit Olaf Scholz unabdingbar ist. Auch wenn er das meiste seiner Wirecard-Kenntnisse vermutlich wieder „vergessen“ hat.

Ein Punkt, den die Satirebehörde auch aus eigenem Interesse für sehr sinnvoll hält, ist, dass Schwarzfahren bezahlbar bleiben muss. Der Grund, dass somit mehr Kapazitäten von Gerichten für Prozesse gegen CDU-Politiker genutzt werden kann, klingt plausibel. Nach einer verlorenen Bundestagswahl ist laut mehreren unabhängigen Langzeitstudien jedenfalls mit einem Anstieg der Kriminalitätsrate zu rechnen (ja, wir waren auch überrascht: Ein Anstieg ist noch möglich).

Die Forderung, Amazon plattzumachen, kann die Satirebehörde nur bedingt nachvollziehen. Wer soll dann bei den wunderbaren Impf-Aktionen die Gutscheine stellen, wer soll seine Mitarbeiter ausbeuten und wer soll seinen Chef-Affen ins Weltall schicken?

Anmerkung: Eine solche Weltall-Initiative läuft laut Insidern bereits im Bundesverkehrsministerium.

Grüner Gedanke

Neben einer Bierpreisbremse und einer „Abfuckprämie für SUV“ hebt sich die PARTEI insbesondere beim Punkt „Klima“ mit deutlich mehr Ambitionen als die meisten anderen Parteien ab: So will sie „alle relevanten Wirtschaftszweige auffordern, eine Selbstverpflichtung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten zu erwägen“. Der Weg zur Öko-Verbotsdiktatur unter Martin Sonneborn ist mit diesen Ideen derweil nicht mehr weit.

Eine Idee, die uns zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht hat, ist, dass an Gefahrenstellen (etwa an Steilküsten, Hochspannungsmasten oder Bananenschalen) künftig Schilder mit „Karl Lauterbach warnt“ aufgestellt werden sollen. Wichtig wäre aber, dass die Schilder regelmäßig bei Markus Lanz auftreten.

Während andere Parteien Debatten übers Gendern führen, möchte die PARTEI für alle Jahrgänge ab 2000 eine Genderpflicht einführen. Die unabhängigen und demokratiefreundlichen Schirmherren der Satirebehörde sind etwas geschockt über diesen Punkt.

Satirepartei gegen Satire-EU-Politik

Auch der Punkt „Gemäßigte Epistokratie“ klingt insofern sinnvoll, als dass die Stimmen zahlreicher AfD-Wähler dann ungültig werden. Die Satirebehörde regt an, bloß keine satirischen Fragen zu stellen. Da kennen sich die AfD (und vor allem die Union) sehr gut aus!

Weitere Anmerkung: Wenn Sie nicht wissen, was eine „Epistokratie“ ist, dürfen Sie nicht mehr wählen, sofern es diese gibt. Solange das nicht der Fall ist, können Sie aber noch hier nachschauen.

EU-Politik hat die PARTEI ebenfalls im Programm stehen. Dass Deutschland nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen darf als das Mittelmeer, ist derweil keine neue Forderung der PARTEI. Sie ist aber durchaus politisch umsetzbar (vor allem, wenn Maaßen in den Bundestag kommt).

Auch abgesehen vom Wahlprogramm ist die Politik der PARTEI durchaus seriös und hat Hand und Fuß. Erst kürzlich präsentierte PARTEI-Chef Martin Sonneborn seine eigene Zerstörungsrede gegen Ursula von der Leyen und satirische EU-Politik.

Fazit

Eine kompetente Politik ist mit der vermeintlichen Satirepartei möglich. Wir gratulieren! Gleichzeitig stimmt uns diese Entwicklung traurig.

Obwohl die Satirebehörde PARTEI-Chef Martin Sonneborn jüngst mit einem Lob ausgezeichnet hat, bewegt sich das Wahlprogramm in einem nachvollziehbaren und satirefreien Rahmen. Da muss die PARTEI noch viel von der Union lernen.

Hochachtungsvoll

Ihre Sachbearbeiter der Satirebehörde

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