Lahmgelegter Flughafen: Gefrorenes Wasser offenbar effizienter als „Letzte Generation“
Verehrte Freunde eines gepflegten Winters,
in Deutschland herrscht Chaos. Nicht wie 1923. Aber wie 2023. Denn seit mehreren Tagen schneit es hierzulande. Besonders die Deutsche Bahn reagiert darauf, wie man es gewohnt ist: mit purer Resignation. Auch der Flughafen München stellt am Dienstag wegen Eisregen bereits zum zweiten Mal seinen Betrieb vorübergehend ein.
Laut dem Preprint einer neuen Studie ungenannter Autoren ist das Schneechaos daher für eine größere CO2-Einsparung verantwortlich als die gesamten Klebeaktionen der selbsternannten „Letzten Generation“ des vergangenen halben Jahres zusammengerechnet. „Die Ergebnisse sind erstaunlich“, lässt sich einer der ungenannten Autoren zitieren. „Ich staune wirklich sehr darüber.“ Warum der Autor ungenannt bleiben wollte, ist unklar.
„Letzte Generation“ prüft Einsatz von Schneekanonen
Die „Letzte Generation“ äußerte sich positiv über die Ergebnisse. „Die aktuellen Entwicklungen sind sehr interessant. Derzeit prüfen wir eine Zusammenarbeit mit der Aktivistengruppe Schnee“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Besonders gelte es herauszufinden, inwiefern der Klebstoff auf einer vereisten Straße halte. Auch der Einsatz von Diesel-betriebenen Schneekanonen lässt die Aktivistengruppe nach eigener Aussage prüfen. „Das kann einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise leisten“, heißt es weiter. „Besonders im Sommer.“
Inwiefern das Schneechaos tatsächlich eine akute Folge der (unbestreitbaren) Klimakrise ist, lässt sich für Klimaforscher nur schwerlich beantworten – immerhin ist es eine vorübergehende Wettererscheinung, die für die Jahreszeit nicht komplett untypisch sein dürfte. Die Nutzer der Plattform Y (ehemals X) sind sich jedenfalls einig, dass sie sich uneinig sind.
Julian Reichelt: „Schnee hilft“
Die Union hat derweil eine klare Position gefunden, wie sie mit der aktuellen Wetterlage umgehen will. So sagte CDU-Chef Friedrich Merz: „Dieser Schnee ist ein Straftäter und kein Gesprächspartner.“
Auch CSU-Kollege Markus Söder twitterte: „Ich habe kein Verständnis, wenn Menschenleben gefährdet werden, ich habe kein Verständnis dafür, wenn Sachbeschädigung stattfindet. Und ich denke, der Staat muss hier auch eine klare Kante zeigen.“ Sobald es wärmer werde – und man wieder vor die Tür könne – wolle Söder den Schnee anzeigen.
Der ehemalige „Bild“-Chef und jetziger Journalist beim rechtspopulistischen „Nius“-Magazin Julian Reichelt (auch mal) twitterte nur kurz: „Ich habe schon immer gesagt: Schnee hilft. In allen Lebenslagen.“
Hochachtungsvoll
Ihre Sachbearbeiter der Satirebehörde