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Neue "Terror Identity": Taliban wollen weg von Negativimage

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Sehr geehrte Kenner internationaler Terrorgruppen,

die Taliban, selbstgekürte Herrscher von Afghanistan, wollen weg von ihrem Negativimage. Das gaben sie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz (ein Ort, an dem Politiker immer die Wahrheit verkünden) bekannt. Dort annoncierten sie: „Wir haben 20 Jahre unter einem schlechten Image gelitten. Jetzt, da wir eine gewisse politische Verantwortung tragen, streben wir eine andere, freundliche Corporate Identity an, eine Terror Identity. Weg von den radikal-islamischen Taliban, hin zu radikal-netten Taliban.“ Nebeneffekt sei: „Wir überzeugen den Westen, dass wir gar nicht so schlimm sind.“

Die neue Imagekampagne soll aus mehreren Akutmaßnahmen bestehen: So ging am Donnerstag die Taliban-eigene Webseite online, auf verschiedenen Sprachen. Sie trägt den griffigen Namen: www.taliban-so-sind-wir-wirklich.blogspot.af. „Alle anderen Domains waren leider schon vergeben“, erklärt Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid auf der Pressekonferenz. „Was für Terroristen…“

Auch einen Onlineshop samt Macheten, Sturmgewehren und sogar eines US-Helikopters des Typs Chinook ist in der Webseite integriert. „Und für die Frauen haben wir eine breite Auswahl Niqabs, in den unterschiedlichsten Schwarz-Tönen“, sagt Mudschahid. „Wichtig ist es vor allem, die Leute auf unserer Customer Journey mitzunehmen.“

Taliban lassen sich von Heiko Maas inspirieren – zumindest bei Instagram

Doch nicht nur das. So wollen die Taliban auch aktiver Kanäle auf sozialen Medien bespielen, mit „Content, der aufklärt – und inspiriert“. Beispielsweise startete die Taliban einen Instagram-Account „tal_insights“. Hier zeigen sie sich vor allem ganz privat zu Hause, geben aber auch einen Blick hinter die Kulisse. „Unser Lieblingsgetränk ist eine gute Tasse Kaffee, beim Zünden einer Autobombe ist sie eine Insel der Ruhe.“

Einen Hehl machen sie derweil nicht daraus, dass sie sich vom deutschen Instagram-Minister Heiko Maas inspirieren lassen. „Heiko Maas setzt einfach immer den richtigen Fokus. Statt die Ortskräfte rauszuholen, macht er lieber Instagram-Fotos – gleich im doppelten Sinne gut für uns“, so der Taliban-Sprecher weiter.

Twitter-Kanal? „Nein, da kommst du zwischen die Fronten“

Auch einen YouTube-Kanal bespielen die Taliban seit Neustem, „TalisBeautyPalace“. Von Sprengstoffgürtel-Hauls bis zu How-To-Verstümmelung-Videos findet sich eine breite Auswahl an nützlichem Content, der die Aktivitäten der Taliban gleich weniger brutal und negativ darstellen sollen.

Auf Twitter haben sie hingegen keinen Kanal eingerichtet, obwohl sie hier, anders als auf Facebook, ungehindert Werbung machen dürften. „Da kommst du ganz schnell zwischen die politischen Fronten. Das möchten wir nicht“, erklärt Taliban-Sprecher Mudschahid.

Im tiefsten Entsetzen,

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