Ende des Ehegartensplittings? Gärtner-Paare reagieren empört auf SPD-Forderung
Liebe Hobbygärtner und Eheleute,
diese Forderung dürfte viele Ehepaare erzürnt haben: Vor einer Woche forderte SPD-Chef Lars Klingbeil die Abschaffung des Ehegartensplittings. Seitdem rumort es in der Bundesrepublik. Wie ist die Stimmung im Land und wie reagiert die Politik darauf? Die Sachbearbeiter der Satirebehörde haben daher diejenigen gefragt, die ein solcher Schritt unmittelbar betreffen würde.
Ehemann über Frau: „Ihr Unkraut möchte ich nicht bei mir haben!“
Sie waren jung und verliebt, jetzt sind sie alt und verheiratet: Manfred S. (58) und seine Frau Sabine S. (54) lernten sich vor 25 Jahren im örtlichen Hobbygärtner-Verein kennen und teilen seitdem nicht nur ihre Leidenschaft, sondern auch ihr Leben miteinander. So weit, so schlimm.
Doch die beiden wissen nicht, wie es nach dem Ende des Ehegartensplitting weiter gehen soll. Denn wird der Vorschlag von Lars Klingbeil so wie gefordert umgesetzt, sind Konflikte programmiert. Der Kleinod-Fanatiker Herr S. äußerte sich gegenüber der Satirebehörde wie folgt dazu: ,,Dass was meine Alte in ihrer Gartenhälfte treibt, ist nicht mein Problem. Ihr Unkraut möchte ich trotzdem nicht bei mir haben!“
Bislang sieht das Ehegartensplitting vor, solche Situationen zu vermeiden, indem eine bis zu zwei Meter hohe Mauer durch den Garten gezogen werden darf, welche die Eheleute samt ihrer Pflanzen voneinander trennt. Bei Abschaffung des Splittings müsste diese Absperrung eingerissen werden – so auch bei Familie S. Für viele Eheleute, die sich schon an die Abwesenheit ihres Partners gewöhnt haben, wäre dies ein echtes Problem.
Franca Lehfeldt und Christian Lindner setzen in ihrer Ehe ebenfalls aufs Gartensplitting
Der ebenfalls (in zweiter Ehe) frisch verheiratete Finanzminister Christian Lindner (FDP, „Freie Deutsche Pflanzenfreunde“) hat sich bereits zu Klingbeils Forderung geäußert und lehnt diese ab. „Ich selbst bin meine neue Ehe nur mit dem Wissen eingegangen, eine solche Mauer einziehen zu können.“ Seine Ehegattin, die Journalistin Franca Lehfeldt, pflichtet ihm bei: „Vor seinem wirtschaftsliberalen Gesülze will ich wenigstens bei uns im Garten Ruhe haben.“
Derweil werden Stimmen laut, die behaupten, dass die SPD („Spaten-Partei Deutschlands“) bereits versuche, für sich im nächsten Wahlkampf zu werben. Frau S. entgegnete auf eine entsprechende Nachfrage der Satirebehörde verwirrt: ,,Walkämpfe haben mich schon immer interessiert, sie wissen schon, mit Tintenfischen und solchen Viechern. Ich liebe Tierdokus. Aber zu Hause kann ich sie nicht gucken, mein Mann verlangt immer nach der Sportschau.“ Auch Manfred S. lehnt weitere Walkämpfe mit der Begründung ab, er habe sie schon oft genug im heimischen Wohnzimmer auszufechten.
Die Sachbearbeiter der Satirebehörde werden die Ehegarten-Lage weiter kritisch beobachten und hoffen inständig, dass sie der Bundesregierung nicht über den Kopf wächst. Eine Anfrage an Klingbeil bzgl. Eheproblemen blieb bis zur Veröffentlichung unbeantwortet.
Hochachtungsvoll
Ihre Sachbearbeiter der Satirebehörde
PS: Falls es sich doch um eine Abschaffung des Ehegattenspittings handeln sollte, werden wir im örtlichen SM-Ortsverein um eine Einschätzung bitten.