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Bild: Mohamed Hassan/ Pixabay

Noktara: Ein längst überfälliges Lob

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Hochverehrte Noktara, wertgeschätzte Freunde gelungener Satire,

täglich beeindruckt die Satire-Website Noktara mit satirischen Beiträgen aus dem Morgenland. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass die Satirebehörde ein wohlverdientes Lob ausspricht.

Obwohl Noktara vielen hauptsächlich für ihre umfassende und integrative „Ethno-Satire“ vertraut sein dürfte, möchte die Satirebehörde mit dieser Satirekritik den kongenialen Artikel „Testpflicht für Reiserückkehrer: Wer durchfällt, muss wieder gehen“ vom 30. Juli 2021 empfehlen.

Der Inhalt

Mit der neuen Testpflicht für ungeimpfte Reiserückkehrer nimmt sich Noktara hier einem aktuellen Thema an. Die Rede ist allerdings nicht von einer Corona-Testung, sondern von einer wissenschaftlichen Prüfung. Reiserückkehrer müssen demnach Fragen zu Grundlagen der Virologie oder Aufgaben zur Exponentialrechnung meistern. Was sich vielleicht wie ein ganz gewöhnlicher Vorschlag von Herrn Karl Lauterbach anhören mag, ist tatsächlich gelungene Satire.

Selbstverständlich müssen vollständig Geimpfte und Genesene den Test nicht absolvieren. Ungeimpfte und Reiserückkehrer aus Risikogebieten hingegen müssen bestehen, denn ansonsten droht ihnen ein 14-tägiges Exil. Eine Konsequenz, die auch in deutschen Universitäten Standard werden sollte, meint die Satirebehörde.

Nach drei Fehlversuchen soll die deutsche Staatsangehörigkeit beziehungsweise der Aufenthaltstitel entzogen werden. Tatsächlich ist der Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit nach Art. 16 Abs. 1 S. 2 GG zulässig. Dieses Satire-Erzeugnis hält sich nicht nur bravourös an die Gesetze des Grundgesetzbuches, sondern viel wichtiger auch an die fundamentalen Gesetze des Satiregesetzbuches.

Zu guter Letzt geht Noktara auf Kinder und Jugendliche ein. So heißt es, dass alle Reiserückkehrer ab 12 Jahren den Test ebenfalls ablegen müssen, weil sie den pandemiebedingt vergessenen Prüfungsstress wieder empfinden müssen. Ein schöner Abschluss, der noch einmal den Bogen zu den Diskussionen der vergangenen Wochen und Monate über Corona-Impfungen bei Kindern schlägt. Gleichzeitig wird auch auf die stressbefreiten Online-Prüfungen eingegangen. Sehr gelungen!

Die Bewertung

Das zur Bewertung vorliegende Satire-Erzeugnis (Noktara, 30. Juli 2021, „Testpflicht für Reiserückkehrer: Wer durchfällt, muss wieder gehen“) wird – wie im § 4 Absatz 4 SatGB festgelegt – auf folgende Kriterien geprüft:

Humor: Der Satire-Artikel von Noktara erfüllt die Kriterien des gelungenen Humors gleich auf mehrere Weisen. So ist nicht nur die Idee als solche besonders witzig. An dieser Stelle hervorzuheben ist etwa auch der Verweis zu den Prüfungssituationen für Schüler als auch der Gag (und die Hoffnung), dass Corona-Leugner durch die neuerliche Testpflicht ausgewiesen werden sollen.

Originalität: Das vorliegende Satire-Erzeugnis erscheint den Sachbearbeitern als unoriginell. Das liegt jedoch nicht daran, dass Noktara einen auf Laschet oder Baerbock macht. Vielmehr hängt es mit der Vielzahl an kuriosen Corona-Regelungen der vergangenen anderthalb Jahre zusammen (siehe Fazit).

Absicht: Die Hauptabsicht, Kritik an den missverständlichen, teils sich widersprechenden oder arg kurzfristig beschlossenen Corona-Regelungen des Bundes zu üben, wird deutlich sichtbar. Ebenfalls wird die Kritik an der desolaten Schulsituation während der Pandemie ersichtlich. Auch die abstruse Abschiebe-Forderung-Mechanik, die sich fast schon regelmäßig in sozialen Netzwerken und Teilen der Politik in Gang setzt, nimmt Noktara mit dem entsprechenden Verweis aufs Korn.

Das Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass das vorliegende Satire-Erzeugnis voll und ganz den Regelungen des Satiregesetzbuches entspricht. Ein Lob für Noktara ist hier mehr als angebracht.

Eine von den Satirikern ins Spiel gebrachte Testpflicht für Reiserückkehrer wirkt wie eine tatsächlich mögliche Corona-Maßnahme, die sich Teilzeit-Gesundheitsminister und Vollzeit-Villenbesitzer Jens Spahn ausgedacht haben könnte. Bleibt nur die Hoffnung, dass er sich die Artikel von Noktara nicht durchliest und als Inspiration für weitere kuriose Ideen nimmt. Karl Lauterbach kann das dagegen gerne tun, seine Vorschläge werden ohnehin meist nicht umgesetzt.

Neben diesem vorliegenden Satire-Erzeugnis sind aber auch weitere Artikel von Noktara eklatant hervorzuheben. Die Satiriker, die Nachrichten aus dem Morgenland schon heute liefern, haben eine satirische Marktlücke gefunden, die sie wunderbar (über)ausfüllen. Dass Noktara dabei ebenso wie die Satirebehörde von Jan Böhmermann auf Twitter blockiert wurde, macht die Satiriker nochmals sympathischer.

So ist Satire halal – und macht außerdem großen Spaß. Weiter so!

Im tiefsten Entsetzen,

Ihre Sachbearbeiter der Satirebehörde