Die Satirebehörde wird tatsächlich 3 Jahre alt
Sehr geehrte Satireliebhaber und Seitenbesucher,
es ist tatsächlich passiert! Die Satirebehörde ist wieder ein Jahr älter geworden. Schon im vergangenen Jahr fand dieses Texterzeugnis in unserer Flop 120 Erwähnung, und zwar als Schlusslicht der Liste. Der konkrete Grund war, dass die Satirebehörde zwei statt drei Jahre alt wurde. Nun erscheint der entsprechende Artikel – und dies gut einen Monat nach dem eigentlichen Jubiläum. In einer neuen Flopliste würde der Artikel gewiss höher rangieren.
Doch anders als die Jahre zuvor soll es zum dritten Geburtstag der Satirebehörde nicht um irgendwelche Listen gehen. Die Sachbearbeiter der Satirebehörde möchten sich nämlich einem wichtigen Politthema widmen, das seit dem Wahlsonntag, am 9. Juni, nicht an Relevanz verliert.
Das gesamte Land rätselt, wie es hat dazu kommen können. Ist die Wut gegenüber vornehmlich einer Rasse so groß geworden? Hätte die Gegenbewegung andere Maßnahmen in Erwägung ziehen müssen? Wenn behördlich veranlasst wird, dass Vertreibung nicht genügt und nur Massenmord als Konsequenz ausreicht, dann können wir, die Sachbearbeiter der Satirebehörde, nicht weiter tatenlos zuschauen. Wir positionieren uns öffentlich gegen das Ermorden von Tauben in Limburg!
Limburg hat gewählt: Für Taubentötung entschieden
Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Oder wie es im hessischen Limburg – übrigens der Stadt, die ansonsten für goldene Badewannen bekannt ist – heißt: Lieber die Taube in der Hand, weil dann kann man ihr so schön den Hals umdrehen.
Limburg wählte am 9. Juni nicht nur das EU-Parlament und den Landrat, sondern stimmte auch über das Leben von 700 limburgischen Tauben ab, überwiegend Ringeltauben, die am häufigsten auftretende Taubenart in Deutschland (behaupten wir an der Stelle). Eine Mehrheit hat sich mit 53,5 Prozent gefunden und für das Taubenmassaker gestimmt.
Ursprung dieser Entrüstung hervorrufenden Entscheidung ist eine von der Stadt betitelte „Stadttaubenproblematik“. Um die Taubenpopulation zu reduzieren, entschied man sich allerdings gegen seichtere Methoden zur Populationskontrolle, sondern möchte die Vögel kurzum per Genickbruch ermorden. „Wir wollten sie zunächst erdrosseln, aber das sind ja Tauben“, heißt es von Bürgermeister Marius Hahn, der vor allem ein Herz für Hühner hat.
Doch noch Hoffnung für limburgische Tauben?
Endgültig entschieden ist die gezielte Taubentötung noch nicht. Erst muss eine Überprüfung stattfinden, ob es sich tatsächlich um eine Taubenüberpopulation in Limburg handelt. Die aktuellen Zahlen sind nämlich nicht mehr aktuell, was sie dementsprechend zu veralteten Zahlen macht. Das bedeutet, eine neue Zählung muss stattfinden, um die veralteten Zahlen durch aktuelle Zahlen zu ersetzen. Viel Bürokratie, was der Satirebehörde grundsätzlich gefällt.
Apropos Taube: Die Internetzseite der Satirebehörde gibt es auch für Gehörlose übersetzt. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Serviceseite.
Ach ja, und: Herzlichen Glückwunsch wünschen die Sachbearbeiter der Satirebehörde. Nicht der Stadt Limburg, sondern den Sachbearbeitern der Satirebehörde. Die, im Gegensatz zu Marius Hahn, gut zu Vögeln sind.
Hochachtungsvoll
Ihre Sachbearbeiter der Satirebehörde